Für die Jugendgruppe der Nördlinger Modellbauer galt es in diesem Jahr ein neues Gelände zu erkunden, da das langjährige Domizil in Immenstadt am Alpsee am ersten Ferienwochenende keine Kapazitäten mehr frei hatte. Schwer bepackt mit einer großen Anzahl an selbst gebauten Flug- und Schiffsmodellen ging es am Samstagmorgen los in Richtung Allgäu. Am Campingplatz Öschlesee nahe Kempten hatten sich 8 Jugendliche und Ihre Betreuer angekündigt und nach dem Aufbau der kleinen Zeltstadt fürs Schlafen, Aufenthalt und Unterbringung der Modellausrüstung ging es gleich ans Wasser, um das neue Revier auf seine Eignung zu prüfen. Bis zu 10 Modelle aus eigener Werkstatt waren auf dem Wasser und als Flugboote im Luftraum darüber gleichzeitig unterwegs. Umgehend waren die Nördlinger umringt von Interessierten und die Jugendlichen und Ihre Betreuer beantworteten Fragen zur Technik des Modellbaus und zu Ihrem Verein aus Nördlingen.
Am Sonntag kündigte sich besseres Wetter an und so bereiteten sich alle vor, um den Tag am Altstädter Hof bei Sonthofen zu verbringen. Die Segelflieger wurden nochmals gecheckt, die Akkus randvoll geladen und Ausrüstung für einen langen Flugtag in alpiner Umgebung vorbereitet. Nach Passieren der Mautstraße ging es in 1300 m Höhe darum, wer sich als erster mit seinem Modell hinauswagt übers Tal, um die Thermik zu testen. Bei den ersten Flügen musste dann schon mal der elektrische Hilfsantrieb zugeschaltet werden, um nicht im Tal außenlanden zu müssen oder sein Modell in den hohen Bergtannen zu ‚versenken‘.. Der Mut wurde mehr und mehr durch gute Hangaufwinde belohnt, zu denen sich ab Mittag mit zunehmender Sonneneinstrahlung kräftige Thermik gesellte. Lange Übungsflüge und ein bruchfreier, von Eindrücken erfüllter Flugtag in den Bergen belohnten die Nördlinger Jung-Modellpiloten für die viele Arbeit, die sie in die Fertigstellung ihrer Flieger in der Vereinswerkstatt im Koppenhof gesteckt hatten.
Abends wurde zurück am Campingplatz die hungrige Mannschaft am Grill gestärkt für die abendliche Show am Wasser. In der Abenddämmerung ist es ein besonderes Vergnügen, die beleuchteten Schiffmodelle über den See zu steuern und auch die zahlreichen Zuschauer sind beeindruckt von der Technik im Kleinformat, die bereits von 10-12-jährigen Modellbauern gemeinsam mit ihren Werkstattleitern geschaffen wird.
Nach drei erlebnisreichen Tagen konnten die Betreuer die jungen Piloten wieder wohlbehalten an ihre Eltern übergeben. Die Schulferien werden aber weiter für das Flugtraining genutzt. Für den kommenden Juliläums-Flugtag am 4. September hat die Jugendgruppe sich einen besonderen Programmpunkt vorgenommen. Lassen Sie sich überraschen!
Autor: Jochen Zimmermann